Tag 8 - Pasubio: Sentiero alpinistico attrezzato delle Cinque Cime

An diesem Tag sind wir erstaunlich früh aufgestanden (7:00 Uhr), denn was wir vor hatten war mit einer langen Autofahrt verbunden (100 Km hin und zurück). Den Pasúbio-Tag wollten wir mit unseren Leipziger Nachbarn teilen und gegen 8:30 Uhr waren wir alle bereit für die Abfahrt.
Die Autofahrt zur Boccheta Campiglia war sehr abenteuerlich. Die Bergstraße ist an manchen Stellen sehr eng und man darf also nicht lange über spektakuläre Sachen (zum Beispiel, eine Kirche in den  Fels rein gebaut) staunen...

Der Klettersteigführer meinte, man konnte in eine Straße mit Verbotsschild weiter fahren, um einen größeren Parkplatz erreichen zu können. Und schlau wie wir waren, haben wir endlosen Menschenkaravanen ironisch gewinkt, denn wir wussten, wo es ein Parkplatz gibt, der 200 Hm spart. Als wir da ankamen, stellten wir fest, dass der Pasúbio ein beliebtes Aussflugsziel der Italiener ist und mussten ganz ruhig an den Menschenkaravanen wieder vorbei fahren, diesmal in die andere Richtung...

Als das Parkdrama vorbei war, fing der Zustieg an, der also länger als geplant geriet. Aber man war für den „Sentiero alpinistico attrezzato delle Cinque Cime“ motiviert.
Schnell haben wir gesehen, dass die Menschenmasse fast immer unterhalb von uns lief, nämlich durch die „Strada delle 52 Gallerie“, die eine wichtige Tunnelstraße während des 1. Weltkrieges war.
Auf dem Aufstieg haben wir über Edelweiss-Wiesen gestaunt und realisiert, was „die 5 Cime“ für uns bedeuten würden: 5 mal rauf, 5 mal runter... Meistens lief der Weg auf dem Grat, so dass die Höhenunterschiede nicht so brutal waren. 



Ganze Wiesen voll mit Edelweiss gibt es am Pasubio.



Der Klettersteig ist spitzenmäßig geführt und hat viele Kletterpassagen. Auf dem schmalen, luftigen Grat sah man wie die Sonne auf der einen Seite schien, und wie Nebel von der anderen Seite aufzog.




Viel Spaß hatten wir auf dem Klettersteig Sentiero alpinistico attrezzato delle Cinque Cime



Der höchste Punkt, Cimòn de Soglio Rosso, liegt auf 2040 m Höhe und macht Lust auf mehr. Deshalb sind wir noch weiter gegangen, zur „Cima dell' Osservatorio (2027 m), eine Art Panoramaterrasse, die uns mit einem seltenen Anblick auf einen großen Greifvogel (Steinadler?) belohnt hat.
Begleitet von Alpendohlen sind wir zur Rifugio Papa abgestiegen und da haben wir uns eine Pause gegönnt.
Der Abstieg erfolgte dann durch die „Strada delle 52 Gallerie“, die 6555 m lang ist und durch spiralförmige stockdustere Tunnel führt. Die Wege, die einige davon umrunden, bieten spektakulärste Ausblicken auf eine unglaublich schöne Bergkulisse.




Auch der Rückweg über die Strada delle 52 Gallerie ist spektakulär





An guten Tagen soll man angeblich bis nach Venedig blicken können.


Als später auch noch Gämsen auf unseren Weg sprangen war unser Tagesglück  perfekt.

Zurück am Auto stellten wir fest, es sprang nicht an! Also, anschieben und beten waren angesagt. Nachdem es funktioniert hat, war die Technik eine Inspiration für andere verzweifelte Autofahrer mit dem gleichen Problem. Der Grund für das Phänomen blieb ungeklärt.

Die leckere Pizza war der krönende Abschluss des Tages.











Eine Gämse machte
unseren Tag perfekt.



Tourdaten:
Anfahrt: Riva - Rovereto - Passo Pian delle Fugazze - Colle Xomo - Bocchetta Campiglia
Klettersteig: Bocchetta Campiglia parallel zur Strada delle 52 Galleria zum Ref. Papa
Rückweg: mindestens genauso spektakulär wie der Klettersteig über die Tunnelstraße (Taschenlampe dringend erforderlich!)
Edelweiß ist streng geschützt und darf nicht abgepflückt werden!
Klettersteig KS2-B
Rother, Klettersteige Dolomiten, Tour 65
1300 Hm
ca. 10 Stunden (Brutto)
ca. 16 Km

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